Papierfabrik sucht im Kino nach künftigen Fachkräften
Wie das Spremberger Unternehmen um Azubis wirbt.
Mit neuen Strategien suchen die Mitarbeiter der Spremberger Papierfabrik nach jungen Leuten, die sie auch künftig im Unternehmen halten wollen. Ein Werbefilm fürs Kino mit eigenen Lehrlingen als Schauspielern hat dazu beigetragen, dass die Firma in diesem Jahr alle Ausbildungsplätze besetzen konnte. Das berichtete Personalleiterin Doreen Wächtler am Donnerstag bei einem Besuch von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) im Industriepark.
Derzeit finden auf dem Gelände des Unternehmens die Bauarbeiten für die zweite Papiermaschine statt, die 370 Millionen Euro kostet und 200 neue Arbeitsplätze schaffen soll, 15 davon für Auszubildende. 34 Millionen Euro trägt die Landesregierung zum Investitionsvolumen bei.
Nach den Worten von Doreen Wächtler bietet die Papierfabrik ihren nicht volljährigen Auszubildenden einen kostenlosen Fahrservice an. So bringt sie ein Taxi täglich zur Arbeitsstelle und zurück nach Hause. Zu den jungen Leuten, die in der Firma arbeiten, zählt die 28-jährige Personalreferentin Lisa Schubert. Im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten sagte sie: Die Familie ist der Grund, weshalb ich in Spremberg bleiben will.
Wie ihr geht es dem Produktionsleiter Friedjof Kulling. Der 31-Jährige absolvierte in Spremberg seine Ausbildung, arbeitete erst in Trostberg, kehrte dann aber zurück. Ich will auch in Zukunft hier leben, sagte er.
In diesem Jahr hat Jessica Sonntag ihre Ausbildung in der Papierfabrik abgeschlossen. Neben ihrer Arbeit im Vertrieb hat sie am Cottbuser Oberstufenzentrum ein Betriebswirtschaftsstudium begonnen. Leider ist es ein generelles Problem, dass viele Leute nach der Schule Reißaus in andere Regionen nehmen, erklärte sie. Dennoch hoffe sie, dass mehr junge Menschen die Chance ergreifen, wieder in ihre Heimat zurückzukehren.
Die Prinzhorn-Gruppe, zu der die Papierfabrik gehört, kämpft nach den Worten von Geschäftsführer Cord Prinzhorn für Spremberg als Standort. Wir wollen, dass die Leute hier ein gutes Zuhause haben, bekräftigte er gegenüber dem Ministerpräsidenten. Dietmar Woidke erwiderte: Es freut mich, wenn Unternehmen signalisieren, dass sich junge Leute in ihrer Heimat beruflich entwickeln können. Er selbst sei auch in seine Heimatstadt Forst zurückgekehrt, nach Aufenthalten in Berlin und Niederbayern.